Die Sturmmöwe (Larus canus) ist eine kleine Art der Gattung Larus. Sie kommt in ganz Eurasien vor, über die Beringstraße hinweg im Nordwesten Amerikas von Alaska
bis Kanada.
Die Sturmmöwe ist mit 40 bis 45 cm Körperlänge und einer Flügelspannweite von 100 bis 108 cm etwas größer als eine Lachmöwe und deutlich kleiner als eine Silbermöwe. Sie ist zierlich, im
Vergleich zur Silbermöwe ist der Kopf rundlicher, der Schnabel feiner, und die Flügel schmaler. Die Geschlechter unterscheiden sich nicht.
Bei den erwachsenen Vögeln im Brutkleid sind Schnabel und Beine gelb. Das Auge ist rot umrandet. Kopf, Hals, Unterseite, Bürzel und Schwanz sind reinweiß. Im Schlichtkleid ist
der Kopf verwaschen graubraun.
Die Sturmmöwe ist die klassische Art an der Ostseeküste Schleswig-Holsteins. Sie ist vor allem zur Brutzeit recht ruffreudig. Die größten Brutbestände finden sich in Küstengebieten, aber auch an
Flusslandschaften im Binnenland, an Kiesgruben, in Braunkohlerevieren, an Fischteichen oder Baggerseen. Außerhalb der Brutzeit ist sie eher an der Küste zu finden.
Sie ist ein Allesfresser und ernährt sich, von Würmern, Käfern, Kleinsäugern, Eiern, kleinen Fischen, Getreide oder Früchten.
Die Sturmmöwe brütet in kleineren Kolonien von bis zu 50 Paaren, an der Küste bisweilen auch in großen Kolonien. Das Nest wird meist am Boden errichtet. Sie brütet zwei bis drei
Eier aus, die Jungen können nach 28–33 Tagen fliegen. Sie werden von beiden Eltern gefüttert.
In Mitteleuropa brütet die Art selten an der Nordsee, größere Vorkommen gibt es an der Ostsee in Dänemark, Deutschland, Polen und im Baltikum. Sie zieht im Winter über große Strecken
südwestwärts.
Der Bestand der Sturmmöwe hat in Europa während des zwanzigsten Jahrhunderts stark zugenommen, die Art ist nicht bedroht. Sturmmöwen können 20 bis 30 Jahre alt werden.
Sie ist ganzjährig besonders geschützt und darf nur mit behördlicher Genehmigung vergrämt werden.